Mind Over Matter -- Hectic Thinking 7"

Label: Wreck Age Records
: 1993
Extra: "Vinyl is see thru brown when held up to light", sagt Discogs, aber mein Exemplar ist plain black, wofür ich natürlich sehr dankbar bin. :-)
Note: "LIHC* auf smart."

Diese 7" hab ich kürzlich auf Ebay in einem dieser unsäglichen "Plattenpakete" geschossen. Ihr kennt das: Da werden fünf oder mehr Platten im Paket angeboten, von denen man aber nur eine Scheibe wirklich haben will. Resultat: der Verkäufer wird seinen Schrott los, und der Käufer hat irgendwie das "tolle" Gefühl, fünf Scheiben zum Preis von zweien bekommen zu haben. Tatsächlich hat man am Ende einfach viel zu viel für die gesuchte Scheibe ausgegeben und dem Verkäufer seinen Dreck abgenommen. Egal ...
Die Hectic Thinking 7" von Mind Over Matter ist jedenfalls eine dieser Platten, die ich schon mal besessen, dann aber in einem Anflug von Wahnsinn verkauft habe, nur um sie Jahrzehnte später wieder auf Ebay zu ersteigern. Viva Nostalgie. :-/



Gesehen habe ich Mind Over Matter auf einem Konzert von Quicksand in Leipzig. Dank des großartigen Konzertarchivs des Conne Island konnte ich sogar das Datum der Show recherchieren. Nachstehend das Poster. Das Jahr steht nicht drauf, aber ich verrat's euch: Es war 19-fucking-95!!! Ich ging noch in die Schule, und der Trip nach Leipzig war eine Weltreise für mich.


Hingefahren war ich wegen Quicksand -- Bad Trip kannte ich auch, Mind Over Matter allerdings nicht. Rückblickend betrachtet, beschreibt dieser Satz ziemlich treffend das Dilemma des Fünfers aus Long Island: MOM boten zwar eine exzellente Variante dieses noisy-groovigen Post-Hardcore mit Don-Fury-Gütesiegel, für den die Kollegen von Quicksand (zugegeben, eher Manic Oppression als Slip), Die 116, Orange 9mm etc. abgefeiert wurden, konnte sich aber nie deren Status erspielen. Vielleicht lag's an dem vergleichsweise kleinen Label, Wreck-Age Records, vielleicht waren MOM einfach einen Zacken zu spröde und zu hektisch, vielleicht war aber auch die Tatsache schuld, dass Long Island Hardcore* immer schon im Schatten der New Yorker Fraktion stand -- eine These, die ich übrigens auch von einer kommenden Doku namens Something In The Water gestützt sehe:



Mein absoluter Lieblingssong auf dieser Scheibe ist Feel The Pleasure And The Pain. Dummerweise hab ich ausgerechnet für diese Perle keinen Sound-Link gefunden (#FirstWorldProblems). Dafür gibt's Automanipulation (Wreck-Age, 1995) -- das absolute Über-Album von Mind Over Matter -- auf deren Bandcamp-Seite im Stream.

So, Nostalgie-Post-Ende. Good Nite and Goodbye.