Prince, Bowie, Lemmy ... 2016 ist definitiv kein gutes Jahr für Rock'n'Roll. Aber ehrlich gesagt, hält sich mein Interesse für diese Art Rock'n'Roll in Grenzen. Call me ignorant, aber ich habe noch nie eine komplette Platte dieser Künstler gehört, und ich glaube auch nicht, dass ich das noch mal tun werde. Musikalisch, so denke ich jetzt zumindest, werde ich also nichts vermissen. Aber mir ist natürlich klar, dass diese Leute vermisst werden. Als Künstler, als Menschen, als Wahrzeichen und Symbole. Und das tut mir verdammt leid.
Was mir auch verdammt leid tut: Der tödliche Arbeitsunfall von Jody Taylor am 31.03.2016. Tja, Baumpfleger, offenbar ein fies gefährlicher Beruf. Jody war Sänger von Strain -- eine der imho besten Hardcore-Bands der Neunzigerjahre -- und erst 43 Jahre alt, als ihn die Wucht eines abgesägten Astes tödlich verletzte. Ich habe ihn nur einmal persönlich getroffen, als Upset eine Support-Show auf der 1996er Strain-Tour spielte -- und "getroffen" ist dabei ziemlich weit hergeholt, denn tatsächlich gab es an diesem Abend nur wenig Interaktion zwischen den Bands. Ich glaube, wir waren viel zu klein, viel zu schüchtern, um mit den Jungs aus Vancouver zu quatschen, denn Strain waren für uns Götter, musikalisch absolute Helden. Ich weiß noch, dass wir in dem Laden ankamen, kurz was aßen, gleich darauf aufbauten und nach einem kurzen Soundcheck direkt spielten. Es war mitten in der Woche, der Zeitplan entsprechend straff. Nach uns dann Strain -- eine verdammte Offenbarung. So tight und heavy wie die Kanadier moshte damals keiner.
Die Driven / Second Coming Single habe ich das erste Mal in einem Hochhaus in der Magdeburger Ziolkowskistraße gehört, 1994/95 muss das gewesen sein. Seitdem bin ich hooked. Dieses eigenartig gestreifte Papier des Covers, dieser riesige Schriftzug über der Explosionswolke, dieser Übersong Driven mit seiner dramatischen Steigerung, den wir uns gleich ein paar mal hintereinander auf diesem halbautomatischen Plattenspieler anhörten, weil er so unfassbar war -- viele Erinnerungen, die ich mit dieser Platte verbinde. Und auch mit dieser Stimme.
Rest in peace, Jody.
Was mir auch verdammt leid tut: Der tödliche Arbeitsunfall von Jody Taylor am 31.03.2016. Tja, Baumpfleger, offenbar ein fies gefährlicher Beruf. Jody war Sänger von Strain -- eine der imho besten Hardcore-Bands der Neunzigerjahre -- und erst 43 Jahre alt, als ihn die Wucht eines abgesägten Astes tödlich verletzte. Ich habe ihn nur einmal persönlich getroffen, als Upset eine Support-Show auf der 1996er Strain-Tour spielte -- und "getroffen" ist dabei ziemlich weit hergeholt, denn tatsächlich gab es an diesem Abend nur wenig Interaktion zwischen den Bands. Ich glaube, wir waren viel zu klein, viel zu schüchtern, um mit den Jungs aus Vancouver zu quatschen, denn Strain waren für uns Götter, musikalisch absolute Helden. Ich weiß noch, dass wir in dem Laden ankamen, kurz was aßen, gleich darauf aufbauten und nach einem kurzen Soundcheck direkt spielten. Es war mitten in der Woche, der Zeitplan entsprechend straff. Nach uns dann Strain -- eine verdammte Offenbarung. So tight und heavy wie die Kanadier moshte damals keiner.
Die Driven / Second Coming Single habe ich das erste Mal in einem Hochhaus in der Magdeburger Ziolkowskistraße gehört, 1994/95 muss das gewesen sein. Seitdem bin ich hooked. Dieses eigenartig gestreifte Papier des Covers, dieser riesige Schriftzug über der Explosionswolke, dieser Übersong Driven mit seiner dramatischen Steigerung, den wir uns gleich ein paar mal hintereinander auf diesem halbautomatischen Plattenspieler anhörten, weil er so unfassbar war -- viele Erinnerungen, die ich mit dieser Platte verbinde. Und auch mit dieser Stimme.
Rest in peace, Jody.
Strain -- Driven / Second Coming 7", HeartFirst Records (1994)
P.S.: Unter den Hinterbliebenen ist auch Jodys zehnjährige Tochter, für die ein paar Freunde ein Spendenkonto eingerichtet haben: https://www.gofundme.com/czx35wt8