Auf einem Schöneberger Spielplatz habe ich heute Nachmittag ein neuartiges Spiel beobachtet, das mir sehr gefallen hat. Die kleinen Stinker nennen es "Knüppelsocke". Dazu ziehen sie ihre Strümpfe aus, füllen sie bis zum Anschlag mit Sand und drehen sie, je nach motorischen Fähigkeiten mehr oder weniger fest, oben am Loch zusammen. Anschließend packt der Erste aus der Gang drei oder mehr Knüppelsocken am schlaffen Ende, streckt den Arm über den Kopf in die Höhe und beginnt, sich wie ein Wahnsinniger im Kreis zu drehen, bis er das Gleichgewicht verliert. Wenn er schwankt und merkt, dass noch maximal eine Umdrehung drin ist, bevor er sich volles Brett auf die Nase legt, lässt er im Moment des Fallens die Knüppelsocken los, die daraufhin mit beachtlichem Tempo durch die Luft rasen und mit teils fiesen Geräuschen gegen die umstehenden Soja-Latte-Macchiato-Muttis, ihre Dreitausend-Euro-Christiana-Bikes oder die Köpfe der nicht in Deckung gegangenen Mitglieder seiner Hosenscheißergang klatschen.
Nach 90 Minuten Knüppelsocken-Spass war leider Schluss mit lustig. Nach einer zerschossenen Brille, einem blauen Auge und zwei Mal Nasenbluten beschlossen die Ostschöneberger Jutebeutel-Mamis, dass irgendwann auch mal gut ist mit Laissez-faire.
Als Soundtrack zu dem Knüppelsocken-Spektakel hätte ich mir wunderbar die Opa war in Ordnung 7" von Hammerhead vorstellen können. Musikalisch Wut und Hass ohne Ende, vielleicht sogar eine Schippe räudiger und zwingender als zuletzt, vor nunmehr 16 Jahren. Textlich stilsicher asozial und fabelhaft willkürlich. Alle stehen auf der Abschussliste. Wie bei den kleinen Knüppelsockenscheißern im Sandkasten. Richtig so. Sterbt alle.
Mein persönliches Hilite auf der Scheibe ist der Song "Dennis":
Schule, Arbeit, Bundeswehr,
Dennis bis zum Gehtnichtmehr
Überall nur Dennisfressen
In der Schule neben einem gesessen
Das reicht mir echt ein Leben lang
Gelernt, dass man die nicht mögen kann
Oliver, Daniel, Christian -- gehn
Sascha, Ingo, Dennis -- nein
Warum Leute Dennis sind
Das weiß keiner, Krüppelkind
Ich habe Hammerhead nur ein einziges Mal live gesehen. Erste Neunzigerhälfte, zur Zeit der Apocalypse Is Near! 7" und meiner Meinung nach sogar mit den damals wie heute absolut überragenden Bad Trip aus New York. Auch wenn ich die Single ohne Ende feierte, waren Hammerhead live für mein damaliges, vom Etepetete-Straight-Edge-Hardcore jener Zeit geprägtes Empfinden absolut widerwärtig. Scheiße sah scheiße aus und war ultra-aggro drauf, spuckte zudem dauernd auf die Bühne und ins Publikum und strangulierte sich in einem fort mit dem Mikrokabel. Irgendwie haben mir die damals richtig Angst gemacht. Eine Kunst, die heutzutage nicht mehr allzu viele Punkbands beherrschen. Leider.
Nach 90 Minuten Knüppelsocken-Spass war leider Schluss mit lustig. Nach einer zerschossenen Brille, einem blauen Auge und zwei Mal Nasenbluten beschlossen die Ostschöneberger Jutebeutel-Mamis, dass irgendwann auch mal gut ist mit Laissez-faire.
Als Soundtrack zu dem Knüppelsocken-Spektakel hätte ich mir wunderbar die Opa war in Ordnung 7" von Hammerhead vorstellen können. Musikalisch Wut und Hass ohne Ende, vielleicht sogar eine Schippe räudiger und zwingender als zuletzt, vor nunmehr 16 Jahren. Textlich stilsicher asozial und fabelhaft willkürlich. Alle stehen auf der Abschussliste. Wie bei den kleinen Knüppelsockenscheißern im Sandkasten. Richtig so. Sterbt alle.
Mein persönliches Hilite auf der Scheibe ist der Song "Dennis":
Schule, Arbeit, Bundeswehr,
Dennis bis zum Gehtnichtmehr
Überall nur Dennisfressen
In der Schule neben einem gesessen
Das reicht mir echt ein Leben lang
Gelernt, dass man die nicht mögen kann
Oliver, Daniel, Christian -- gehn
Sascha, Ingo, Dennis -- nein
Warum Leute Dennis sind
Das weiß keiner, Krüppelkind
Ich habe Hammerhead nur ein einziges Mal live gesehen. Erste Neunzigerhälfte, zur Zeit der Apocalypse Is Near! 7" und meiner Meinung nach sogar mit den damals wie heute absolut überragenden Bad Trip aus New York. Auch wenn ich die Single ohne Ende feierte, waren Hammerhead live für mein damaliges, vom Etepetete-Straight-Edge-Hardcore jener Zeit geprägtes Empfinden absolut widerwärtig. Scheiße sah scheiße aus und war ultra-aggro drauf, spuckte zudem dauernd auf die Bühne und ins Publikum und strangulierte sich in einem fort mit dem Mikrokabel. Irgendwie haben mir die damals richtig Angst gemacht. Eine Kunst, die heutzutage nicht mehr allzu viele Punkbands beherrschen. Leider.
Hammerhead -- Opa war in Ordnung 7", Heartfirst Records (2016)