Ich muss ein Review über die neue Platte von den Toten Hosen schreiben. Laune der Natur heißt die. Auf Warner Music Group. Die Toten Hosen sind für mich so wie Uwe Ochsenknecht -- wahrscheinlich gute Menschen, aber irgendwie nervend, zudem dauerpräsent, überbewertet und in ihrem Tun für mich belanglos. Du willst nichts von ihnen mitkriegen, kannst dich ihnen aber nicht entziehen. Sie sind einfach immer da, selbst wenn du nicht fernsiehst und kein Musikradio hörst. Es gibt kein Entkommen, scheint es.
Und jetzt liegen Laune der Natur und Learning English Lesson II auf meinem Rezensionsstapel, und ich bin gezwungen, mich mit diesen Scheiben auseinanderzusetzen. Fair sein, ernsthafte Rezension schreiben, sich mit dem Künstler und seinem Werk beschäftigen. Ja, ja, verzwickt ist sie, die Sache mit dem Anspruch.
Ganz ehrlich? Laune der Natur ist ein deutschsprachiges Rockalbum, aber kein Gutes. Ich mag keinen deutschsprachigen Rock, nicht mal guten. Und das mit den Inhalten und dem Engagement? Ich kenne alleinerziehende Mütter mit zwei mies bezahlten Jobs, die nach Feierabend in drei Politgruppen ackern und auf jede Demo rennen. Props für das Engagement von dauerpubertären Millionären? Nicht von mir.
Was bleibt, ist die Erinnerung an eine alles verändernde Platte aus dem Jahr 1989 (deutschsprachiger Rock wohlgemerkt) und eine Rezension, die sich ungefähr so lesen wird:
---------------
Die Toten Hosen -- Die Toten Hosen 7" (Amiga), 1989
Und jetzt liegen Laune der Natur und Learning English Lesson II auf meinem Rezensionsstapel, und ich bin gezwungen, mich mit diesen Scheiben auseinanderzusetzen. Fair sein, ernsthafte Rezension schreiben, sich mit dem Künstler und seinem Werk beschäftigen. Ja, ja, verzwickt ist sie, die Sache mit dem Anspruch.
Ganz ehrlich? Laune der Natur ist ein deutschsprachiges Rockalbum, aber kein Gutes. Ich mag keinen deutschsprachigen Rock, nicht mal guten. Und das mit den Inhalten und dem Engagement? Ich kenne alleinerziehende Mütter mit zwei mies bezahlten Jobs, die nach Feierabend in drei Politgruppen ackern und auf jede Demo rennen. Props für das Engagement von dauerpubertären Millionären? Nicht von mir.
Was bleibt, ist die Erinnerung an eine alles verändernde Platte aus dem Jahr 1989 (deutschsprachiger Rock wohlgemerkt) und eine Rezension, die sich ungefähr so lesen wird:
- DIE TOTEN HOSEN – Laune der Natur / Learning English Lesson 2
Düsseldorf, BRD. 1989 kaufte ich mir im örtlichen RFT Die Toten Hosen -- s/t 7" auf dem DDR-Label Amiga. Acht Ostmark und zehn Ostpfennige kostete das Teil, meine erste eigene Vinylscheibe überhaupt. Ich war zwölf Jahre alt. "Hier kommt Alex" und "1000 gute Gründe" waren unfassbar für mich, die ganze Platte eine absolute Offenbarung. Bis auf ein paar Stücke von Kreuzzug ins Glück und Learning English 1 habe ich seither keine drei Hosen-Songs mehr am Stück gehört. Ich kann es mir zwar beim besten Willen nicht vorstellen, aber wenn "Wannsee" auch nur für einen Zwölfjährigen das ist, was "Hier kommt Alex" für mich war -- nämlich ein Eintrittstor in eine andere Welt, wenn auch eine Welt ohne Die Toten Hosen -- dann hätte sich die Produktion dieser Platte gelohnt. (Daniel)
Warner Music Group
---------------
Die Toten Hosen -- Die Toten Hosen 7" (Amiga), 1989